Ich denke… Anfang des Jahres ist eine viel bessere Zeit, um ein Buch rauszubringen als kurz vor Weihnachten, wenn alle eh satt sind von all der Werbung und dem vielen Kuchen und so.
Zu dieser Erkenntnis bin ich zugegebenermaßen nicht ganz von allein gekommen, sondern das Leben und mein übervoller Schreibtisch haben mich dezent darauf hingewiesen.
Aber jetzt ist Slow Family im Druck, und sowohl das wunderschöne rosa-flauschige Hollywood-Ende als auch mein geliebtes Titanic-Ende sind aus dem Zweitling getilgt.
Die eine oder andere Familiensache, die sich unerwartet dazwischen gedrängelt hatte, ist geregelt – ab nächste Woche kann es also unter vollen Segeln weitergehen mit Leo.
James Frey behauptet, wenn man schnell ist, könne man 10 Seiten in der Stunde schreiben. Und eine Schnecke, schreibt er kackdreist, würde immer noch zwei Seiten pro Stunde schaffen.
Da würde ich mich gern mal persönlich mit ihm drüber unterhalten. Ich glaube nämlich, dass die Qualität massiv leidet, wenn man ein ganzes Buch so runterreißt.
Wenn ich an einer Szene rumkauen muss (sie mit zwischen mir, dem Hund und dem Schreibtischstuhl verteilten Rollen nachspielen zum Beispiel), schaffe ich gerade mal eine halbe Seite pro Stunde.
Und wenn ich richtig, RICHTIG schnell bin, werden es 17 bis 20 Seiten am Tag.
Aber danach bin ich leer.
Da mag das Buch noch so phänomenal geplant sein, ich mag noch so genau wissen, was in der nächsten Szene drankommt, ich muss dann trotzdem erstmal einen halben Tag auf dem Deich rumlaufen oder Wäsche waschen oder die Küche wischen. Vielleicht ist das bei James anders, aber mein Gehirn braucht Pausen.
Weil ich keine Bücher schreiben mag, die nicht das beste Buch sind, das ich in dem Moment schreiben kann, wird es mit Leo also Januar. Und falls ich es vorher schaffe, umso besser.
Es grüßt euch,
die Schnecke