Die Zielgruppe

Ich bin so stolz und glücklich über mein schönes Cover und den tollen, einzigartigen Titel.

“Guck mal, ist das Cover nicht richtig gut geworden?”, frag ich deswegen meine 17jährige Nichte. “Würdest du das im Buchladen in die Hand nehmen und angucken?”

“Auf jeden Fall”, wird sie schreiben, denn es ist wahr. “Das ist das schönste Cover, das ich je gesehen habe, und ich würde es, noch bevor ich das Buch gelesen habe, allen meinen Freundinnen empfehlen.”
Klar, kann ich verstehen, bei dem tollen Cover.
Genau das wird sie schreiben.

Abends um zehn kommt endlich ihre WhatsApp.
“Wahrscheinlich eher nicht.”
Oh.
“Mir gefällt das Design ganz gut, aber mir fehlt die Protagonistin oder das Thema des Buches. Bei einem Drachenbuch könnte zum Beispiel ein Drache drauf sein.”
Ich antworte verschnupft: “Naja, aber … Liebesgeschichte … Herzchen…”
“Klar, die Herzchen sind toll.”
Wenigstens was.
“Falls man die Abbildung so lässt, müsste der Titel irgendwie außergewöhnlich sein.”

Ich … äh … ich mochte meinen Titel.
Ich fand den außergewöhnlich.
Ich fand, der hatte alles, was ein Titel haben muss. Zumindest tausend mal besser als Rosensommer, Himbeersommer, Apfelsommer, Heidelbeersommer und was gerade sonst so an Titeln in ist. (Wobei – das sind ja in der Regel keine Jugendbücher, die haben schon ccolere Titel.)

Und dann dachte ich an Gayle Forman. If I stay. Where She Went. Schöne Bücher mit schönen Titeln. (Okay, ich kenne nur das erste, aber trotzdem. Gute Titel.)
Was, wenn ich das auch könnte, was Gayle Formans Verlagsleute können?

Ein fetter Dank und eine virtuelle Runde Cookies gehen an dieser Stelle an die tollen Frauen aus meinem Büro, die mein Brainstormingbedürfnis nachts um zehn geduldig ertragen haben und mir geholfen haben, den hier zu finden:

cover_(c)juliadibbern6

Ich glaube, so bleibt es jetzt.
Also – der Titel bleibt so (den finde ich so gut, dass ich gleich Titelschutz dafür beantragt habe – das erste Mal in meinem Leben.)
Bis morgen oder so.