Cover-Evolution

Immer, wenn ich zu müde bin zum Schreiben, aber noch was Sinnvolles tun will, kümmere ich mich (ich glaube, das hab ich schon mal geschrieben) um das, was bei Verlagsbüchern andere Leute machen.

In Verlagen ist das dann so, dass – zum Beispiel – verschiedene Covervarianten ausgedruckt und auf dem Tisch verteilt werden, und die Lektorinnen und Lektoren und die Herstellerin und die Leute von der Marketingabteilung stehen darum herum und betrachten die verschiedenen Varianten kritisch und überlegen und brainstormen und stellen Fragen und finden dann schließlich das Cover, das sie mögen und meinen, gut verkaufen zu können.
Bisher hatte ich da immer Glück.
Sowohl meine Titel als auch die Cover meiner Sachbücher fand ich wirklich gelungen.
Bei Romanen, hat man mir erzählt, passiert es aber auch gern mal, dass die Autorin bei einem Titel-/Covervorschlag blass wird, schluckt und tapfer sagt: “Okay. Wenn es sein muss.”

Da hier weder der Hund noch die Karnickelschar willens sind, als Lektorat und Marketingabteilung einzuspringen (und auch nicht so einen augefeilten Geschmack haben, was das angeht), kann ich nur Familie und Freunde fragen. Und EUCH.

leo2 Stellt euch also vor, wir stünden (ständen?) um den großen prächtigen Redaktionstisch herum. schnee4

Darauf jede Menge Titelideen und Cover, die alle ihre Berechtigung hatten und von denen einige sogar ausbaufähig gewesen wären.

cover_160801Aus unterschiedlichsten Gründen wurden sie verworfen, zusammengeknüllt und in die Ecke geschmissen. (Wobei ich dem ersten mit der Puderwolke immer noch nachtrauere, aber ich konnte mir das phänomenale Bild schlicht nicht leisten.)

 

Übrig bleibt das Blaue in all seinen Entwicklungsstufen.

coverevolution

Die Chefgrafikerin hat eine klare Meinung dazu – sie hat ja nicht umsonst immer weiter verbessert, bis sie das fand, was ihr am besten gefiel. (Und sie hat nicht umsonst die HERZCHEN eingesprenkelt.)
Die Autorin steht davor und sagt: “Hm, ja… Schon ganz nett. Aber nur fast 100%-ig.”
Die Grafikerin ist leicht genervt – wer ist hier schließlich der Profi? Die Autorin soll schreiben und ansonsten einfach den Mund halten und Grafik und Marketingabteilung mal ihren Job erledigen lassen.
Zähneknirschend macht sie sich trotzdem wieder an die Arbeit, bis die Autorin endlich, endlich zufrieden ist.

cover_3d_(c)juliadibbern

Aber wie stehen die Chancen, dass die Zielgruppe es auch abnickt?
Mehr dazu im nächsten Post. 🙂

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